"Marxist" Bisky verbessert den Kapitalismus


Die BRD wird zunehmend unregierbar. Die Entwicklung des Kapitalismus und deren politischen Erfordernisse kollidieren immer stärker mit dem, was die ausgebeuteten Massen, die Arbeiter, Bauern, Selbständigen, Rentner, Schüler, Studenten und Andere hinzuehmen bereit sind. Vorgezogene Wahlen dienen dazu, durch ein Verwirrspiel der Parteien die Bevölkerung zu desorientieren. Dabei soll mit Hilfe der 'Linkspartei.PDS' den Massen vorgegaukelt werden, der Kapitalismus sei sozial verbesserbar. Für den Unsinn dieser Behauptung existiert kein besserer Beweis als der Auftritt der Spitzen dieser Partei Gysi, Lafontaine und Bisky.

Am Abend des 24.08.2005 fand in Vorbereitung der Bundestagswahlen eine Presseveranstaltung der Sächsischen Zeitung mit Lothar Bisky (Die Linke.PDS) statt - bezeichnenderweise im Hotel Bellevue, einem Dresdner Nobelhotel.

Zuerst legten ihm zwei Journalisten Satzanfänge vor, die Herr Bisky komplettieren sollte. Einer davon war: "Der Sozialismus ist...". Bisky: "...das Konzept einer sozial gerechten Gesellschaft, welches noch nicht erledigt ist und eine neue Chance erhalten wird, aber nur demokratisch."

Um genauer zu erfahren, wie er sich das vorstellt, legte ich ihm später folgende Frage vor:

"Lieber Herr Bisky, Ihre Karriere in der DDR zeigt, daß Sie einmal ein paar Dinge wußten, die Sie offensichtlich inzwischen vergessen haben. Dazu gehören: 1. In einer Klassengesellschaft existiert immer eine herrschende Klasse. Im Kapitalismus, also auch in der BRD, ist das die Klasse der Kapitalisten. 2. Der Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse. Daß das so ist, zeigt Ihre Partei dort, wo sie nicht etwa nur Opposition ist, sondern auf Landesebene als Regierungspartei die gleiche asoziale Politik betreibt wie alle anderen bürgerlichen Parteien auch.

Wie will die Linkspartei die von mir genannten Grundeigenschaften des Kapitalismus beseitigen? Denn das wäre die unabdingbare Grundlage Ihrer beabsichtigten Kapitalismusverbesserei."

Darauf laberte er ein paar Minuten etwas herum von "Die Erfahrungen mit dem Sozialismus haben gezeigt, daß die Entwicklung nicht so abläuft, wie wir dachten.", "Der Sozialismus kann nicht mit Gewalt errichtet werden." und "Die gewaltsame Änderung der Eigentumsverhältnisse führt nicht zur dauerhaften Errichtung des Sozialismus."

Abgesehen davon, daß das meine Frage in keiner Weise beantwortete, widersprachen diese und weitere Aussagen so ziemlich allen Erkenntnissen, die Marx, Engels, Lenin und Andere über den Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus erarbeiteten. Ich hatte allerdings auch nichts Anderes erwartet. Womit er mich dann doch verblüffte, war seine Aussage "Ich bin Marxist."

Dann leierte er noch die altbekannten Phrasen vom gewaltlosen Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus und dem "demokratischen Sozialismus" (was im Verständnis der PDS, jetzt "Die Linke.PDS" soviel wie "soziale Marktwirtschaft", also einen verbesserten Kapitalismus bedeutet) herunter.

Seine anderen Aussagen und "Antworten" zeigten ähnliche theoretische Schwächen, Widersprüche und insgesamt nur verträumtes Wunschdenken. Mit Marx hatte das wahrlich nichts zu tun - was diesen Kapitalismusverbesserer dazu bringt, sich als Marxist zu bezeichnen, wird wohl ein ewiges Mysterium bleiben.

Nicht, daß uns das überrascht hätte. Nicht zu verstehen ist aber, daß selbsternannte "Kommunisten" von DKP und KPD die Wahl der Linkspartei empfehlen und wie sie aus falsch verstandener Bündnispolitik über diese Bourgeoissozialisten kommunistische Ideen ins Parlament tragen wollen.

Keine Stimme diesen Kapitalismusverbesserern! Am 18.09.2005 tritt KEINE Partei zur Wahl an, welche aufrichtig die Interessen der Arbeiterklasse und Selbständigen vertitt. Ihr habt KEINE Wahl.

Boykottiert die Scheindemokratie! Zeigt, daß Ihr das parlamentarische Spiel des Kapitals durchschaut! Stimmt ungültig!


28.08.2005

Torsten Reichelt

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