Wettbewerb der Politkomiker


Naja, ich weiß nicht so recht, was wohl grotesker ist: das Weihnachtsgesabbel des Kanonen- und Soldatensegners Gauck oder der Kommentar der Regimejournaille, welche als uniformiertes Thema "Gauck fordert solidarisches Miteinander" verordnet bekam (google: 1240 Treffer mit genau diesem Wortlaut). Mann, da war ja sogar die Goebbelspropaganda geradezu pluralistisch.

Nicht ganz klar wird, von wem der oberste Grüßaugust des Finanzkapitals und dessen asozialen Staates da Solidarität fordert. Er ist auch ziemlich in der Klemme. Denn er, Seinesgleichen und Spießgesellen praktizieren ja seit Jahrhunderten die staatlich verordnete "Solidarität" der Armen mit Reichen (wem die Formulierung "der Proletarier mit Kapitalisten" nichts sagt), ganz besonders aber seit der Annexion der DDR. Aber so deutlich wollte er das wohl nicht formulieren.

In einem Staat, der sogar seinen selbstbeauftragten "4. Armuts- und Reichtumsbericht" frisieren muß, um wenigstens einen kleinen Teil der Folgen seiner asozialen Politik zu vertuschen (http://www.hartz-iv.info/news/2012/11/29/wie-die-regierung-den-armutsbericht-2012-frisiert/), ruft Gauck zur "Solidarität", was auch immer er darunter versteht. Das hat was schreiend Komisches.

Irgendwie stand ihm wohl Siegmund Freud zur Seite oder saß ihm der Schalk im Nacken, denn Gauck sagte wörtlich gut hörbar: "... weil in der Realität soviel Unfriede, soviel Kriech herrscht ...". Na, als OberKRIECHer des Staates des Finanzkapitals muß er das ja wissen, wie auch, warum er die Aggressionskriege der B'R'D zu UNFRIEDE umlügt. Sichtbar abgelesen von einem Bildschirm, damit er bei den faustdicken Lügen nicht ins Stocken kommt. Das Ablesen bereitete ihm aber sichtbare Mühe (und Sorgenfalten). Er sollte mal wieder seinen Augenarzt aufsuchen. Nicht, daß er noch irgendwann "Krieg" vorliest, wo "Freiheit und Demokratie" steht.

Vor einiger Zeit hatte ich mal den Niedergang des Humors in der bürgerlichen Gesellschaft beklagt. Tatsächlich taugen die entweder an der Außenschicht der Oberfläche oder unter der Gürtellinie manövrierenden "Comedy"- oder "Satire"-Sendungen und Konsorten der Staats- und Kapitalistenmedien immer weniger. Ich muß mich aber dennoch revidieren. Ich habe offenbar die wirklichen, tiefgründigen Satiresendungen voller unübertrefflicher Feuerwerke der Absurdität und des schwarzen Humors noch nicht entdeckt. Von der Tagesschau bis zur Weihnachtsansprache des kompetenzfreien 'Präsidenten' der 'Republik' (allein der Begriff 'Republik' ist schon ein ewiger Schenkelklopfer!).

Nur noch wenige Tage, dann steht uns ein weiteres Meisterwerk der Neuen B'R'Deutschen Komödie (NDK) ins Haus. Seit Wochen schreiben die begabtesten Komiker des Euroimperiums daran und es hat, ohne es schon zu kennen, mit Sicherheit das Zeug zum ewigen Klassiker: Die Neujahrsansprache der Siegerin über die Sieger von Troja, Karthago und Konstantinopel.

Allerdings hat sich jetzt noch ein dritter Kandidat in das Rennen um den besten Politkomiker eingemischt. Noch bevor die Ex-FDJ-Kreissekretärin für Agitation und Propaganda im Kanzleramt ihre Neujahrssatire verlesen konnte, tauchte das - äh - aus dem Nichts der Schmierenkomiker Schäuble auf und verkündigte das Licht am Ende des Tunnels Eurokrise.

Vermutlich entstammt das Licht, welchem er da mit seinem Rolli tapfer entgegenstrebt, den Scheinwerfern des entgegenkommenden Schnellzuges Weltwirtschaftskrise.

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Das Umdenken