Rettung für Griechenland?


KKE-Aktion auf der Akropolis

Was soll das ganze Gezeter über die „Rettung“ Griechenlands vor der „Staatspleite“?

Als ob für das globale und vor Allem europäische Finanzkapital eine Alternative existierte!

Da steckt erstens viel zuviel Kapital drin. Die größten Gläubiger des griechischen Staates sind die EZB (also der Finanzarm des deutsch-französischen Euroimperiums) sowie staatliche und private Zinswucherer aus – na ratet mal welchen Staaten. Frankreich und BRD selbstverständlich.
Zweitens ginge mit der Staatspleite eines Vasallenstaates des Euroimperiums der Euro als globale Leitwährung den Bach 'runter und im Rattenrennen hätten die US-Kapitalisten mit dem Dollar wieder die Nase vorn. Da die USA ebenso vor der Staatspleite stehen, erste Großanleger bereits aus US-Staatsanleihen aussteigen und ohnehin auf Dauer keine zwei globalen Leitwährungen existieren können, geht’s gerade in der jetzigen Weltwirtschaftskrise um die Wurst.
Drittens würde durch die Erkenntnis der globalen Schmarotzer an den Finanzmärkten, daß im Euroimperium eine Staatspleite und damit der weitgehende oder Totalverlust von Anlagen möglich ist, schlagartig die Kreditwürdigkeit weiterer europäischer Staaten in den Keller drücken und eine Lawine weiterer Staatspleiten auslösen. Portugal, Irland, Spanien, Italien und weitere EU-Vasallen stehen ja schon auf der Warteliste für den Abschuß.
Viertens zahlt die Zeche ja auch nicht das Gesindel, welches das Bankett bestellt und verzehrt hat, sondern der europäische Arbeiter. Das Finanzkapitalistenpack bedient sich aus deren Wertschöpfung, wenn aus seinen griechischen Schuldnern und damit den griechischen Arbeitern nicht mehr genügend Profit herausgepreßt werden kann.
Fünftens liefert diese Umverteilung von Steuergeldern an Banken gleich noch eine Scheinbegründung, warum sowohl in Griechenland als auch den anderen EU-Staaten weitere Kürzungen von Löhnen und Sozialleistungen sowie anderen staatlichen Aufgaben wie Bildung, Kultur, Gesundheitswesen und Infrastrukturentwicklung notwendig sind. Natürlich ohne zu sagen, daß die gekürzten Mittel Großschmarotzern in den Rachen geworfen werden.
Sechstens wird mit der Lüge, die Schulden seien durch überzogene Sozialleistungen entstanden (wer das griechische Sozialsystem kennt, weiß, was das für Schwachsinn ist), der Sozialkahlschlag in allen europäischen Staaten als Maßnahme zum Ausgleich des Staatshaushalts beschönigt.
Siebentens dient die Diffamierung „der Griechen“ dazu, Arbeiter verschiedener europäischer Staaten zu entsolidarisieren und gegeneinander aufzuhetzen (so wie das ja auch innerhalb der Staaten gegen Ausländer gemacht wird).

Uns Proletariern kann doch egal sein, auf welchen Wegen sich das Schmarotzerpack an unserer Wertschöpfung mästet. Soll das Gesindel doch seine Kredite in den Wind schreiben und die Schulden anullieren oder den griechischen Staat aus der eigenen Tasche finanzieren! Eine langfristige Lösung besteht ohnehin NUR in der praktisch umgesetzten Erkenntnis, daß wir Arbeiter das Schmarotzerpack, seine Lakaien und sein Regime nicht brauchen.

Unsere griechischen Genossen verteilten dazu auf dem UZ-Pressefest der DKP ein klar formuliertes Flugblatt, dessen Inhalt hier einzusehen ist.

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Das Umdenken