Jagd auf den Verstand

Bewegungsprofil

Vor einem Monat lief auf ZDFneo der Film „Jagd auf einen Mörder“ (Großbritannien 2009). Kurzer Inhalt: Militante Abtreibungsgegner entführen Kinder und drohen, sie zu ermorden, falls ihr Anti-Abtreibungs-Video nicht im Fernsehen gezeigt wird. Eines der Kinder ermorden sie auch, als das Video zur ersten geforderten Sendezeit nicht läuft, zwei Kinder werden gerettet. Kurzfassung: böse mörderische Abtreibungsgegner, gute Rundumüberwachung, gute Bullen.

Aber dabei geht’s mitnichten um die Abtreibungsproblematik. Nicht nur, daß völlig an den Haaren herbeigezogen ist, selbst noch so militante Abtreibungsgegner würden zur Durchsetzung ihrer Ziele auch Kinder ermorden. Allein der Ansatz ist schwachsinnig, Abtreibungsgegner würden lebenden Kindern das Lebensrecht absprechen, weil es anderen Kindern abgesprochen wird. Das Szenario ist wieder mal der Kampf gegen den (von Drehbuchautoren erfundenen) Terror. Nur im neuen Gewand.

Das Wichtige an dem Film ist die ideologische Bereitmachung der Bevölkerung für eine allgemeine Überwachung und Repression. Denn wie werden die erfundenen Mörder zur Strecke gebracht? Mittels allgemeiner Telefon- und Video-Kennzeichenüberwachung einschließlich der Erstellung von Bewegungsprofilen sowie der Erfassung und Speicherung der Personalien aller Teilnehmer staatskritischer Demonstrationen. Ich bin dabei nicht einmal sicher, ob mir alle Details aufgefallen sind, welche den Weg in einen faschistischen Überwachungsstaat ebnen sollen.

Fazit: Allgemeine Überwachung ist gut für Euch. Allgemeine Überwachung schützt Euch vor den Mördern Eurer Kinder. Auch wenn die nur erfunden sind.

Meine Bitte: Schaut Euch das Machwerk an, wenn es wieder mal gesendet wird. Aber schaut richtig hin. Achtet darauf, wer Euch hier mit miesen Propagandatricks und völlig unrealistischen Bedrohungsszenarien für den Abbau von Bürgerrechten, allgemeine Rundumüberwachung und Repression bereitmachen will.


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Das Umdenken