Am 15.09.2015 gab's in Dresden mal
was Neues.
Die NPD hatte aufgerufen, das neue Internierungslager für Flüchtlinge an der Schnorrstraße mit einem rassistischen Mob zu beglücken. „Dresden nazifrei“ und Verbündete riefen auf, die Faschisten durch eine Kundgebung vor dem Lager möglichst fernzuhalten. Also das Übliche und gar nicht neu.
Für den schwarzbraunen
Sachsensumpf völlig unüblich war aber, daß die Polizisten in
voller Prügelausrüstung reichlich auffuhren, aber nicht die
Faschisten durchließen, sondern uns. Wir feierten vor dem
Auffanglager ein spaßbetontes Fest, die Polizei zog – völlig
ungewohnt – ihre Truppen aus unserer Veranstaltung zurück und
beschränkte sich darauf, die Faschisten fernzuhalten. Hier das
für uns ungewohnte Bild eines Polizistenrückens (üblicherweise
drehen uns Nazis und Polizei in trauter Gemeinschaft ihre
Vorderfront zu).
Ohne die übliche
Bullenunterstützung versuchten die Faschisten nicht einmal, in
die Nähe des Lagers zu kommen. Am nächsten Tag gaben die
Regimemedien die jeweiligen Teilnehmerzahlen (100 bei den
Faschisten, 350 bei uns, ich schätzte bei uns etwa 400), sogar
weitgehend richtig bekannt. Auch das war neu, üblicherweise
werden die Faschistenzahlen mindestens verdoppelt und unsere
mindestens halbiert. Die Faschistenkundgebung habe ich aber
nicht einmal zu Gesicht bekommen, kann zur Teilnehmerzahl also
nichts sagen; eine Durchsage bei uns beinhaltete etwa 30 zum
Zeitpunkt ihres Veranstaltungsbeginns. Aber glauben wir die
100 Faschisten mal.
Was wiederum nicht neu war: der Spaßfaktor auf unserer Seite. Hier nur paar Beispiele:
Entwarnung? Mitnichten. Der schwarzbraune Sachsensumpf paßte sich nur dem Druck der Negativmeldungen der letzten Wochen an und hielt wohl für eine schlechte Idee, wegen den paar Rassisten eine große Überzahl Nichtrassisten einschließlich Alten, Frauen und Kindern niederknüppeln zu lassen. Bei nächster Gelegenheit kann das wieder ganz anders und wie in der sprichwörtlichen "sächsischen Demokratie" (einem Spottbegriff für die hiesigen antidemokratischen und unrechtsstaatlichen Verhältnisse) üblich aussehen.
Andererseits können wir daraus lernen, daß sich selbst der Sachsensumpf und seine Polizei erhöhtem Druck gegen seine rassistische und profaschistische Politik beugen müssen. Solange wir den Druck aufrechterhalten und verstärken.