Sprich positiv


T.: Wenn wir verstanden werden wollen, müssen wir uns einer positiven Sprache bedienen.

H.-J.: Wie bitte? "Sag ja zum Leben!", "Du kannst es!" und sowas?

T.: Ich meine die Formulierung von Informationen. Positiv heißt ja neben bejahend auch setzend und tatsächlich. Unser Unterbewußtsein ignoriert nämlich Negationen.

H.-J.: Kannst Du dafür mal ein Beispiel nennen?

T.: Nehmen wir mal Aussagen über die DDR. Wenn die bürgerlichen Medien formulieren "in der DDR war nicht Alles schlecht" versteht das Unterbewußtsein "DDR Alles schlecht". Von "die DDR hatte auch Vorzüge" oder auch "die DDR war kein Paradies" verstünde das Unterbewußtsein: "DDR Vorzüge" und gar "DDR Paradies". Weshalb solche Formulierungen vermieden werden. Das ist natürlich stark vereinfacht.

H.-J.: Wenn wir also etwas für Bewußtsein und Unterbewußtsein verständlich ausdrücken wollen, dürfen wir also keine Negationen verwenden?

T.: Besser ausgedrückt wäre: Negationen sind dann verboten. Die Formulierung "Keine Negationen" ist ja schon wieder eine Negation.

H.-J.: Das ist sicher schwierig, sie zu vermeiden. Die bürgerliche Verwirrungssprache ist voll davon. Ich sage jetzt statt "sicher nicht ganz unabsichtlich" besser "mit Absicht". Ja, das ist viel deutlicher und bestimmter.

T.: Siehst Du. Selbstverständlich ist das schwierig. Aber nützlich. Wir wollen ja verstanden werden. Und nur die Übung macht den Meister.

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