Gut und Böse - warum Kommunisten die Guten sind

Kann man "gut" und "böse" definieren?

Zunächst kann Beides in dieser Gegenüberstellung nur auf menschliches Handeln bezogen sein. So kann man zwar ebenfalls als "gut" bezeichnen, daß die Erde gerade optimalen Sonnenabstand hat, um menschliches Leben und damit Kommunisten hervorzubringen, aber wenn sich die Sonne in etwa 5 Milliarden Jahren zum roten Riesen aufbläht und hier ein riesiges Grillfest veranstaltet, ist das zwar schlecht für die Menschheit (oder was dann immer auf der Erde lebt), aber nicht "böse" von der Sonne.

Böses Handeln ist, zum eigenen Nutzen bewußt einem oder mehreren Anderen Schaden zuzufügen; gut ist das Anstreben des größten gemeinsamen Nutzens. Das läßt sich klar anhand soziologischer Erkenntnisse beweisen und z.B. mit spieltheoretischen Modellen untermauern. Siehe z.B.: Das Gefangenendilemma.

Daß diese Erkenntnis uralt ist, zeigt sich in der "goldenen Regel" (Behandle jeden Menschen so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.), Kants Kategorischem Imperativ (Handle stets nach der Maxime, durch die Du wollen kannst, daß sie allgemeines Gesetz werde.) oder auch im nach Jesus wichtigsten Gebot (Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.).

Gutes Handeln ist vernünftig und bewußt, wobei allerdings ausreicht, wenn Wenige bewußt vernünftig handeln (also die Theorie vernünftigen Handelns verstehen) und Andere ihren Richtlinien folgen, also unbewußt vernünftig handeln, um für die Gemeinschaft das optimale Ergebnis zu erzielen. Gutes Handeln ist gemeinnützig.

Böses Handeln ist unvernünftig und bewußt, weil dabei Erkenntnisse über den gesetzmäßigen Zusammenhang von Handlung und Handlungsfolge (Ursache und Wirkung) vollständig oder in wesentlichen Punkten ignoriert werden. Böses Handeln ist individualistisch / egoistisch. Es wird auch dann fortgesetzt, wenn die schädlichen Folgen sichtbar werden.

Die Bourgeoisie ist somit als subjektiv und objektiv böse (unvernünftig und bewußt handelnd) einzustufen, ebenso wie ihre korrupten Lakaien. Die breite Masse der ausgebeuteten Proletarier, welche die sie ausbeutende Klasse und deren Gesellschaftsordnung, den Kapitalismus, verteidigt, ist dagegen objektiv böse und subjektiv dumm (unvernünftig und unbewußt; Paradebeispiel: SA).

Dagegen sind klassenbewußte Proletarier gut (vernünftig und bewußt den Gemeinnutz anstrebend und Schmarotzer bekämpfend). Besonders gut ist dabei die kommunistische Partei, da sie bekanntlich und definitionsgemäß die Avantgarde, den fortschrittlichsten, bewußtesten und konsequentesten Teil des Proletariats bildet. Subjektiv dumm, aber objektiv gut ist der Teil der Arbeiterklasse und des fortschrittlichen Kleinbürgertums, der zwar die Theorie nicht oder nicht ausreichend versteht, um selbst der Avantgarde anzugehören, aber deren Richtlinien folgt.

Wir Kommunisten behaupten das nicht nur, sondern sind objektiv die Guten.

16.07.2004

Torsten Reichelt

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